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Bob Gysin: Andrea Wolfensberger - 17 Jan 2009 to 14 Mar 2009 Current Exhibition |
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Andrea Wolfensberger
sirenen 02 2008, Inkjetprint auf B�ttenpapier, 92.5 x 123 cm, Unikat |
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Andrea Wolfensberger - Ausstellung 2009 Andrea Wolfensberger er�ffnet in ihren j�ngsten Videos, Stills und Gem�lden den Blick auf die Grundlagen von Medien und ergr�ndet, inwiefern ein Medium die dargestellte Information pr�gt und sich ihr einschreibt. Mit medienspezifischen Eingriffen verfremdet die K�nstlerin ihre Vorlagen und zeigt uns Ph�nomene in einer verst�renden Sinnlichkeit. Zu ihrer sechsten Ausstellung in der Galerie Bob Gysin erscheint ein Werkkatalog, der das umfangreiche Schaffen von Andrea Wolfensberger erstmals vollst�ndig portr�tiert. Die stark verlangsamten Videos, die aus der Perspektive einer Schwimmerin den Meereswellengang zeigen, verleihen dem medialen Zugriff auf die Wirklichkeit Form. Das medial vermittelte Naturereignis erscheint in ungeahnter Plastizit�t, die wir aus der �nat�rlichen� Schwimmerperspektive nicht wahrnehmen. Die starke Verlangsamung des Videos l�sst die Wasseroberfl�che �berdies in einer Viskosit�t erscheinen, die nicht jener von Wasser entspricht - vielmehr jener von z�hfl�ssigem �l. Die Verfremdung, die die K�nstlerin einzig durch medienspezifische Eingriffe einleitet, findet in den Stills eine weitere Steigerung. Die horizontalen Streifenz�ge des sogenannten Halbbildes erscheinen als St�rung, die das Motiv in unterschiedlichem Masse zerst�ckeln. Plakative, uniforme Farbfelder, die aus der Vergr�sserung der Vorlage weit �ber die Pixelgrenze resultieren, k�nnen die Fragmentierung des Bildmotivs bis an die Grenzen zur Abstraktion weiter erh�hen. In ihrem Gem�ldezyklus befasst sich Wolfensberger mit der medienspezifischen Kodierung von Bildinhalten. Ein ausgezeichnetes Pressebild aus dem Jahr 2001 dient ihr als Vorlage. Die Fotografie zeigt die Ankunft von afrikanischen Fl�chtlingen in einem kleinen Boot. Wolfensberger isoliert die eindringlichen Blicke der Fl�chtlinge und deren Gesten und �bertr�gt diese in einem Malstil, der das Druckraster der Zeitung aufnimmt, auf neun distinkte Tafeln von einheitlichem Format. Die K�nstlerin l�st die Protagonisten so aus ihrer urspr�nglichen r�umlichen Konstellation und verkn�pft sie neu durch eine lineare Anordnung der Tafeln. Anstelle der instantanen Raumperzeption steht nun die sequentielle Leseweise, die den Faktor Zeit in der Rezeption von komplexen Konfigurationen thematisiert. Neue Publikation: �Zeit-Lupen� Ein wichtiger Schl�sselbegriff der Katalogbeitr�ge ist Medialit�t, dem die f�nf Autoren auf unterschiedliche Weise nachgehen: Barbara K�hler definiert Medialit�t als Wahrnehmung durch und von Medien und verortet mit diesem Begriff den T�tigkeitsbereich der K�nstlerin. Irene M�ller betont die zentrale Bedeutung von �bersetzungsvorg�ngen, die Wolfensberger k�nstlerisch auslote. Ulf Wuggenig geht der Frage �ber Medienspezifit�t nach und Sarah Schmidt den Themenkreisen Entschleunigung und Informationsreduktion. Und Karen van der Berg schliesst in ihrem Exkurs �ber die Arbeiten von Wolfensberger: �Der mediale Blick erzeugt Verfremdungseffekte und macht uns die Welt unvertraut und doch gewinnen wir gerade hierdurch einen neuen Blick auf die Ph�nomene.� Ruth Littman Leiterin Galerie Bob Gysin |
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