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Exhibition

Barbara Weiss: Thomas Bayrle | Suse Weber - 12 June 2010 to 31 July 2010

Current Exhibition


12 June 2010 to 31 July 2010
Gallery hours: Tuesday � Saturday, 11 am�6 pm
Galerie Barbara Weiss
Zimmerstrasse 88-89
D - 10117
Berlin
Germany
Europe
p: +49 (0) 30 262 42 84
m:
f: +49 (0) 30 265 16 52
w: www.galeriebarbaraweiss.de











Thomas Bayrle
Installation view: Alle Kamele sind ein Kamel (Schopenhauer)
Galerie Barbara Weiss, Berlin 2010
Web Links


Galerie Barbara Weiss

Artist Links





Artists in this exhibition: Thomas Bayrle, Suse Weber


Thomas Bayrle
Alle Kamele sind ein Kamel (Schopenhauer)


June 12 - July 31, 2010

Ein PKW-Reifen aus Holz, in dessen Profil die ersten Worte des bekannten Rosenkranzgebetes eingefr�st sind, der sich wie eine Gebetsm�hle zu drehen beginnt, wenn man ihn leicht ber�hrt... ein manipulierter Porschemotor, kombiniert mit einer Soundmontage (Kooperation mit Bernhard Schreiner), die den satten Sound eines Porsche-motors mit dem Sing-Sang einer Gruppe betender Frauen mischt... ein isoliertes Paar Scheibenwischer, das sich vor wei�er Wand menetekelartig bewegt und rhythmisch zu den schwingenden Wischern einen peitschenden Singsang: �Bitt f�r uns� skandiert... ein Siebdruck, der die labyrinthische Struktur des bekannten Fu�bodenmosaiks aus der Kathedrale von Chartres wiedergibt und in eine Wasser-Abf�llmaschinerie verwandelt...

In der Ausstellung f�hrt Thomas Bayrle, der sich seit den 1970er Jahren mit Massenph�nomenen jeglicher Art besch�ftigt, die zentralen k�nstlerischen wie geistigen Str�nge seines Werks im �bergeordneten Sinn zusammen. Formale Aspekte wie Monotonie und Repetitivit�t, durchg�ngiges Konstruktionsprinzip beispielsweise seiner bekannten Collagen und Siebdrucke, treffen in einer Art maschinenhafter Parallelschaltung als Sound-Mischung auf die Themenkomplexe Religion, Massenmobilit�t und �konomie, die Bayrle in seinen Arbeiten bereits seit vielen Jahren kommentiert und interpretiert.

Dank an: Peter Bayrle / Anton Schwinghammer / Andreas Funkenhauser / St. Josefs Gemeinde Frankfurt - Eschersheim


"Die �westliche� Entsprechung der ��stlichen� Meditation war �ber lange Zeiten das Gebet. Seine Formen reichen von tiefster Inbrunst bis zu literarischer Winkeladvokatie � im Hader mit Gott. � Im Halbdunkel der Kirche sitzen alte Frauen und beten den Rosenkranz. Dicht gedr�ngt � auf B�nken � murmeln sie wie ein unheimlicher Bach. Sind sie summender, kollektiver Leib, der � endlos langsam � Kugel f�r Kugel durch seine H�nde bewegt. Sie arbeiten am gro�en �Geweb� und murmeln und weben stundenlang. (das hatte ich fast vergessen)
Im rasenden L�rm einer Fabrikhalle � der Weberei Gutmann in G�ppingen � kam das Gemurmel der Frauen im Sing-Sang der Maschinen auf mich zur�ck. Die Kurbelwellen der Webautomaten sangen bei einer bestimmten Frequenz �menschlich�. Wie 2 Kupplungsscheiben gingen die Ges�nge aufeinander zu und schlossen sich kurz. So kamen die Stimmen von Innen heraus � das Gemurmel als B�sse verschmolz mit dem jammernden Metall zu einer Einheit. So singsang ich die Stunden und Tage durch � und konnte 1 Jahr �berwintern. � Auch in den Discos � oder beim Autofahr�n � schlich dieser geheime Sing-Sang mit � als w�ren die Frauen tief im Getriebe eingeschlossen und dr�ngten durch die Vibration nach au�en. Oder als Unwucht der Reifen � die begreifen � dass � VA TER UN SER DER DU BIST IM HIM MEL als Profil in ihnen steckt � und w�hrend sie rasen � sie beten � auf 300 km � 1.244.000 mal."

Thomas Bayrle, A U T O M E D I T A T I O N, 19.2.1987

(aus: Thomas Bayrle 1967 und 1987, Ausstellungskatalog Frankfurter Kunstverein 1987)


A wooden car tire, with the first words of the familiar rosary as its tread, that begins to rotate like a prayer wheel when touched lightly... a manipulated Porsche motor, combined with a sound montage (cooperation with Bernhard Schreiner) that mixes the lush sound of the engine with the sing-song of a group of women at prayer ... an isolated pair of windscreen wipers that move like a portent in front of a white wall, while chanting a scourging �Pray for us� in time to the rhythmic back-and-forth... a silkscreen that reproduces the labyrinthine structure of the famous floor mosaic of Chartres Cathedral and transforms it into a water-bottling machine ...

In this exhibition Thomas Bayrle, who has been occupied with mass phenomena of all kinds since the 1970s, brings together in a higher sense the central artistic and intellectual strands of his work. Formal aspects such as monotony and repetition, consistent constructive principles � for example in his well-known collages and silkscreens, come together in a kind of machine-like parallel circuit encompassing the themes of religion, mass mobility and economics, which Bayrle has commented and interpreted in his work for many years now.

Many Thanks to: Peter Bayrle / Anton Schwinghammer / Andreas Funkenhauser / St. Josefs Gemeinde Frankfurt - Eschersheim


�For a long time the �Western� equivalent to �Eastern� meditation was prayer. Its forms range from deep ardour to literary hedging and quarrelling with God. � In the semi-darkness of the church old women say their rosaries. Crowded together on the pews, they murmur like an eerie stream. They are a humming collective body that � endlessly, slowly � moves bead after bead through its hands. They are working a great web and they murmur and weave for hours. (I almost forgot)
In the frenzied din of the factory floor � of the Gutmann weaving mill in G�ppingen � the murmuring of the women came back to me in the sing-song of the machines. At a certain frequency, the crankshafts of the automatic looms sang �humanly�. Like 2 clutch plates, the songs approached and joined with one another. So the voices came from within ... the murmuring as bass line melted into a unity with the wailing metal. So I sing-song through the hours and days � and could hibernate for 1 year. � In the discos too � or drivin� the car � this secret sing-song crept in ... as if the women were embedded deep within the gearbox and emanating outwards through the vibration. Or as an imbalance of the tires � who understand � that � OUR FA THER WHO ART IN HEA VEN is in their tread � and while they speed � they pray ... in 300 km ... 1,244,000 times.�

Thomas Bayrle, A U T O M E D I T A T I O N, 19.2.1987

(Quoted from: Thomas Bayrle 1967 und 1987, exhibition catalogue Frankfurter Kunstverein 1987)



Suse Weber
Tanzschule f�r eine Marionette


June 12 - July 31, 2010, performance June 12-30, 4pm

F�r ihre zweite Einzelausstellung in der Galerie Barbara Weiss, Tanzschule f�r eine Marionette, hat Suse Weber (*1970) � ankn�pfend an ihr FORMEL:KONGORAMA#3/Puppet Theatre im Br�ssler WIELS � ein b�hnenartiges Szenario konzipiert, in dem sie selbst regelm��ig und zu festgelegten Zeiten in Erscheinung tritt.

Ausgehend von ihrem Begriff der emblematischen Skulptur, mit dem die K�nstlerin ihre dreidimensionalen Arbeiten bezeichnet, denkt Suse Weber das Publikum als existierende Gr��e in der Gesamtanordnung mit � neben der Skulptur und dem Raum selbst: das Publikum wird zum Material. Sein Eintritt in den Raum, die Platzzuweisung und die Bestimmung der Betrachtungszeit spiegeln in Webers Anordnungen eine Konditionierung wider, wie man sie auch aus der durch Schilder und Symbole bestimmten Stra�enverkehrsordnung kennt. In der Galerie erwartet den Betrachter neben zwei Sitztrib�nen eine etwa zwei Meter hohe, auf Rollen gestellte Figur aus MDF mit zahlreichen Steckvorrichtungen. An den W�nden des Ausstellungsraumes finden sich folkloristisch anmutende Halterungen aus gestanztem Karton, in die Suse Weber nach einer bestimmten Ordnung etwa 380 farbige Bildbausteine in verschiedenen Gr��en und unterschiedlichen Formen abgelegt hat. In ihrer Gestaltung finden sich die f�r die K�nstlerin typischen Formeln und Verweise, beispielsweise auf Schnittmuster barocker Kost�me, historische Tanzstile oder politische Symbole. Dieses Material, das gro�teils auf vorangangene Arbeiten der K�nstlerin zur�ckgeht und auf Recherchearbeiten unter anderem im Tanzarchiv Leipzig basiert, wird in der Tanzschule f�r eine Marionette handlungsbestimmend. �ber die Bedeutungen der Bildbausteine wird der Ausstellungsraum selbst zum gesellschaftlichen Raum.

Wenn Suse Weber am 12. Juni mit einem akustischen Trailer (Zusammenarbeit mit dem belgischen Komponisten Tim Vets) die Tanzstunde er�ffnet, setzt sie das beschriebene Szenario nach ihrer Choreografie in Bewegung. Zwischen dem 12. und dem 30. Juni (t�glich ab 16 Uhr) entstehen so 14 Marionetten. In einem zweiten Ausstellungsraum wird Suse Weber parallel an einer Notation arbeiten, die die Auswahl und Anwendung der Bildbausteine sowie die t�glich neue Choreografie der Marionette im Raum dokumentieren werden.


For her second solo exhibition at the Galerie Barbara Weiss, Dance School for a Marionette, Suse Weber (*1970) � following her FORMEL:KONGORAMA#3/Puppet Theatre at the WIELS in Brussels � has conceived a stage-like scenario in which she herself appears regularly at set times.

Taking her lead from the concept of emblematic sculpture, as she terms her three-dimensional works, Suse Weber treats the audience as an existing factor in the overall scheme along with the sculpture and the space itself: the audience becomes material. In Weber�s configurations its entrance into the space, the allocation of seating and the determination of the viewing time reflect a conditioning we also know from the signs and symbols of the traffic regulations.

In the gallery the viewer is awaited by two rostra of seats and an approximately two-metre-high MDF figure on wheels, with numerous plug-and-socket devices. On the walls of the exhibition space hang folkloristic holders made from punched cardboard, in which Suse Weber has deposited around 380 coloured visual building blocks according to a certain order. Their composition features Weber�s typical formulas and references, e.g. to the patterns of Baroque costumes, historical dance styles or political symbols. This material, which can largely be traced back to previous works by the artist, and is based on research carried out at the Leipzig Dance Archive and elsewhere, determines the action in the Dance School for a Marionette. And the exhibition space itself becomes a social space through the significances of the visual building blocks.

When Suse Weber opens the dance school with an acoustic trailer (cooperation with the Belgian composer Tim Vets) on June 12, she sets the above scenario in motion according to her choreography. Between June 12 and 30 (every day at 4 pm) 14 marionettes will be created in this way.

In a second exhibition space Suse Weber will work in parallel on a notation to document the selection and application of the visual building blocks, and the new choreography of the marionettes each day.




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